Gesundheit

 DAS FEHLZEITEN-GLOSSAR 

Klassisches 
Fehlzeiten-Management

Gesundheit spielt im klassischen Fehlzeiten-Managements höchstens eine indirekte Rolle:

nämlich als Voraussetzung

für Arbeitsfähigkeit, 

die wiederum eine Voraussetzung ist

für Anwesenheit.

Ob der gesunde Mensch "echt" anwesend ist (im Sinne von EA), spielt dabei keine Rolle.


Dementsprechend kommt auch Deutschlands BGM-Papst Professor Badura zu dem Schluss:

Im klassischen Fehlzeiten-Management ist Gesundheit genau wie Krankheit dichotom konzipiert:


Man ist entweder gesund oder krank, aber nix dazwischen. 


Dass dies nicht der subjektiven Wahrnehmung von Menschen entspricht und auch nicht ziel-orientiert gedacht ist, lesen Sie in diesem Glossar an mehreren Stellen.


Es gibt "mehr oder weniger gesund" und "mehr oder weniger krank".

Das schwankt von Tag zu Tag.
Bei allen Menschen!


Auch die Top-Fitten haben bessere und schlechtere Tage. Andernfalls wären sie Maschinen.


Es mag Menschen geben, die die Schwankungsbreite der Gesundheit bei sich selbst nicht spüren. Trotzdem könnte man nachweisen, dass auch sie auch manchmal nur zu 70% fit und gesund sind.

© Dr. Anne Katrin Matyssek

ZIEL-ORIENTIERTES POSITIVES
Fehlzeiten-Management (ZOFZM)

Im ziel-orientierten positiven Fehlzeiten-Management kommt der Gesundheit eine große Bedeutung zu.


Allerdings nicht (!) im Sinne von

"alle Tage zu 100% top fit".

Stattdessen meint das Ziel des ZOFZM

"alle da, fit, motiviert",

dass alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, im Betrieb ihr Bestes zu geben.

Das heißt:

Entsprechend dem Punkt auf der Skala, an dem sich der Mensch gerade befindet.
Das sind manchmal 30% und manchmal 90.

Die Grafik unten zeigt die erwähnte Skala.

Das Modell der Skala beinhaltet:

Gesundheit kann man fördern. Zu jedem Zeitpunkt. Bei jedem Menschen.
Auch durch Zwischenmenschliches.

Die Umgebung (incl. Führungskraft) kann mit dazu beitragen, dass alle sich in Richtung auf den Pol "gesund" bewegen. Und ein gut aufgestelltes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) berücksichtigt dabei auch die Verhältnisse bzw. fängt sogar genau dort an.


Diese 3-Kreise-Grafik gibt die WHO-Gesundheitsdefinition von 1947 wieder:

Demnach ist Gesundheit mehr als nur das Freisein von körperlichen Gebrechen. Und sie ist mehr als nur die Grundvoraussetzung für Arbeitsfähigkeit und Anwesenheit.


Genauso ist echte Anwesenheit (EA) mehr als nur das körperliche Vorhandensein im Betrieb. Und dazu braucht es keine 100-Prozent-Gesundheit, die ohnehin nur eine vereinfachende Illusion ist.

© Dr. Anne Katrin Matyssek

Gesundheit und Krankheit als Kontinuum