Definition: Das Willkommensgespräch ist ein 2- bis 4-phasiges Begrüßungsgespräch, das jede Führungskraft mit jedem Team-Mitglied nach jeder (!) Abwesenheit führt. Es dauert zwischen 5 Sekunden und 2 Stunden. Das Willkommensgespräch ist - anders als das Kranken-Rückkehrgespräch - der Königsweg zu echter Anwesenheit (EA).
Dieser Blog-Beitrag beinhaltet einen Podcast. Den können Sie Ihren Führungskräften besonders an Herz zu legen. Als Ergänzung dazu können Sie die Fehlzeiten-CareCard mit den wichtigsten Tipps einsetzen.
Das Willkommensgespräch – wozu und wie?
Meine Empfehlung an Sie bzw. an die Führungkräfte, mit denen Sie arbeiten, lautet: “Nutzen Sie das Willkommensgespräch, um Ihr Interesse am Menschen zu zeigen.”
Was bedeutet das?
Dass JEDE Führungskraft
mit JEDEM Mitarbeiter / jeder Mitarbeiterin
nach JEDER Abwesenheit
ins Gespräch geht.
Dauer? Zwischen 5 Sekunden und 2 Stunden – je nach Anlass.
Das Krankenrückkehrgespräch ist in Verruf geraten
Mein Artikel “Rückkehrgespräche? Lassen Sie das!” ist einer der meist-geklickten Beiträge meiner Website. Das hat seine Gründe: In manchen Betrieben gab es angebliche Blaumacher-Entlarvungsgespräche. Sogar von “Jagd auf Kranke” war die Rede. Es wurde Druck ausgeübt. Die Gespräche wurden gar nicht geführt oder nur mit den Lieblingen oder gerade nur mit den Häufig-Fehlenden.
Auch nach entsprechender Schulung meiden viele Führungskräfte das Gespräch.
Ein häufiger Grund dafür: Die Mitarbeitenden sollen sich nicht kontrolliert fühlen.
Aber viele Mitarbeitende wünschen sich, nach einer Abwesenheit wieder am Arbeitsplatz begrüßt zu werden. Das erleichtert ihnen auch die Re-Integration in den Arbeitsprozess.
Das Willkommensgespräch ersetzt das Rückkehrgespräch
Es ist viel weniger tabu-behaftet. Es wird nämlich auch nach positiv bedingten Abwesenheiten geführt. Mit anderen Worten: Auch nach Urlaub, Fortbildung, Hochzeit etc. Es handelt sich um 2-4 Schritte. Also: ganz einfach.
- “Schön, dass du wieder da bist!”
- “Das und das ist in der Zwischenzeit passiert!”
bei erkrankungsbedingter Abwesenheit zusätzlich:
- “Hatte es etwas mit der Arbeit zu tun?” (kein Anrecht auf Nennung der Diagnose!)
- “Ist noch Schonung nötig?”
Sagen Sie Ihren Führungskräften: “Fangen Sie an mit Gesprächspartnern, bei denen es Ihnen leicht fällt. Oder verkünden Sie offiziell in einer Team-Sitzungen, dass Sie jetzt damit beginnen möchten. Egal, wie Sie das Ganze einführen.”
Aber: Führen Sie diese Gespräche!
Willkommensgespräche auch mit denen, die einem nicht so nahe stehen!
Vermutlich tun Ihre Führungskräfte das eh – aber wahrscheinlich unterschiedlich gern, unterschiedlich lang, unterschiedlich emotional; in Abhängigkeit davon, wie nahe Ihnen die einzelnen Mitarbeitenden stehen.
Bei dem Einen, der ihnen vertraut ist, stehen sie vermutlich ein paar Minuten länger, lachen viel, und sie fühlen sich wohl, weil sie den Mitarbeiter gut kennen. Bei einem Anderen geht es vielleicht ganz kurz, da fragen sie nur: “Und? Wieder fit? Frohes Schaffen?” – quasi unemotional. Die Mitarbeitenden registrieren solche Unterschiede in der Herzlichkeit sehr genau. Und manchmal schlummert genau hier eine Ursache für Unfrieden.
Daher die Empfehlung: Die Führungskräfte sollen auch diejenigen fragen, die sie noch nicht so gut kennen:
“Und? Schönes Wochenende gehabt?”
Damit vergibt man sich nichts, aber man signalisiert Interesse am Gegenüber. Und dann wird auch später das Willkommensgespräch nach einer Erkrankung leichter fallen.
Und hier ist der Link zur Audio-Datei:
Generell lautet mein Tipp für Sie: Empfehlen Sie den Führungskräften den Gesund-Führen-Podcast (Audio-Dateien für gute Chefs / Chefinnen) oder auch die Podcast-Pause (das sind Audio-Dateien rund ums Thema Wertschätzung), damit die ihr eigenes “do care!” mit Leben füllen.
So geben Sie Ihrerseits das Signal, dass Sie sich kümmern.
In diesem Sinne: do care!
Und als Ergänzung empfiehlt sich die Fehlzeiten-CareCard, die hier abgebildet ist: