Gesund führen - Fehlzeiten senken.
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Konsequent positiv: Faktoren für mehr echte Anwesenheit und Produktivität erfassen
Sind Sie unzufrieden mit den soeben gemessenen Erfolgen Ihrer bisherigen Maßnahmen?
Dann liegt es vielleicht daran, dass diese auf einer klassischen Fehlzeiten-Analyse basieren.
In diesem Fall lade ich Sie ein, sich eine andere Herangehensweise anzuschauen:
Ziel-orientiertes positives Fehlzeiten-Management (ZOFZM).
Es basiert auf einer gänzlich anderen Form von Analyse.
Und die stelle ich Ihnen jetzt gleich vor.
Und ich hoffe, dass Ihnen dieser neue Ansatz so viel Freude macht wie mir,
denn das ist quasi ein Game-Changer im Fehlzeiten-Management.
Mehr dazu erfahren Sie in dem Buch für Profis aus HR, Betrieb, BGM und Beratung:
„Führung und Fehlzeiten. Ziel-orientiertes positives Fehlzeiten-Management (ZOFZM) in Theorie und Praxis“
(2024, 2. Aufl.) || © Dr. Anne Katrin Matyssek
Die meisten Menschen glauben: Man muss erst die Problemursache finden. Und erst nach der Problemanalyse kann man zur Problemlösung kommen.
Aber ich finde: Wenn man weiß, wie die Problemlösung aussieht, kann man sich den Umweg übers Problem schenken. Auch beim Thema Fehlzeiten.
Auf diese Weise spart man Zeit, Geld und Energie.
Und obendrein erspart man sich schlechte Stimmung.
Hier rechts auf die Pfeile klicken:
Kennen Sie diese Einstellung: „Es gibt ein Problem? Dann finde die Ursache. Vorher kannst du es nicht lösen.“ Das mag bei Maschinen stimmen, ganz sicher aber nicht bei Menschen. Und auch nicht bei Fehlzeiten. Zwar wirkt es logisch betrachtet sinnvoll, mit einer Analyse zu starten, wenn man Fehlzeiten senken möchte. Aus psycho-logischer Sicht möchte ich Sie aber zu einer anderen Perspektive einladen. Denn …
Die klassische Fehlzeiten-Analyse ist ursachen-orientiert, sprich rückwärtsgewandt. Sie mündet in der Praxis oft in die Ermittlung von Schuldigen. Fehlzeiten sollen gesenkt werden, indem man die Problem-Verursacher (sprich: die Fehlenden) anders behandelt. Das macht keinen Spaß. Niemandem. Denn das führt häufig zu Vorwürfen und Anklagen. Menschen fühlen sich am Pranger und reagieren menschlich: mit Verteidigung und Gegenanklage.
Sie kreist um Probleme. Sie versetzt in eine Art Problem-Trance. Die starke Beschäftigung mit Problemen bringt nur selten Lösungen hervor. Diese Erfassung von Problembereichen, „Verursachern“, (Kurz-)Abwesenheiten, Ausfall-Prozenten im Verhältnis zur Normarbeitszeit, Anzahl an Köpfen und FTE, die kompensiert werden müssen durch die Anwesenden, LFZ-Kosten ... All das sind Zahlen, die schlechte Stimmung machen. Faktoren wie „mentale“ Fehlzeiten oder Präsentismus hingegen fließen hier meist nicht mit ein.
Psychologisch gesehen ist die Antwort einfach: Sie beruhigt das Gewissen, denn sie vermittelt das gute Gefühl, etwas getan zu haben. Sie täuscht Aktion vor. Man tut ja etwas gegen den hohen Krankenstand. Man nimmt ihn nicht mehr passiv hin. Das ist nicht grundsätzlich schlecht. Aber oft wäre es sinnvoller, mit Mitarbeitenden ins Gespräch zu gehen, um etwas über Lösungen zu erfahren. Und schneller ginge das auch.
Das Ziel der Fehlzeiten-Analyse und aller daraus abgeleiteten Maßnahmen ist die Senkung der Fehlzeiten-Quote. Dabei behaupte ich: Um die als solche geht es Ihnen gar nicht. Die Quote steht nur deshalb im Zentrum, weil sie so leicht messbar ist. In Wahrheit geht es Ihnen doch um die Produktivität bzw. – in meinem Wording – um die „echte Anwesenheit“ (EA). Also darum, dass möglichst alle Mitarbeitenden „voll da“ sind, sprich: anwesend, fit und motiviert.
Das liegt daran, dass sie eben „nicht aufs wahre Ziel zielt“, sondern auf die Ursachen-Beseitigung. Dies erkennen Sie an den Maßnahmen, die aus so einer klassischen Analyse abgeleitet werden. Schauen Sie mal, wie Sie das Thema Fehlzeiten angehen und wie erfolgreich Sie dabei sind. Dazu haben Sie ja oben den Mini-Check bearbeitet.
Sie können sich aber auch einfach fragen: Hat eine Analyse von Fehlzeiten-Ursachen in der Vergangenheit langfristig (!) positive Effekte gehabt? Falls ja: Welche Maßnahmen wurden daraus abgeleitet? Genau wie bei der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen stellt sich auch nach einer klassischen Fehlzeiten-Analyse die Frage: „Und jetzt?!“ Die Antwort lautet fast immer: „Die Führungskräfte müssen mit den Leuten reden – wertschätzend.“
Vielleicht haben Sie auch einige der von Ihnen angewandten Maßnahmen nicht im Mini-Check gefunden. Unter Umständen sind Sie schon viel ziel-orientierter unterwegs, haben ein gut laufendes BGM, sorgen für nicht-materielle Anerkennung von Anwesenheit, haben den Führungskräften Lust gemacht auf Willkommensgespräche – das wäre super. Dann ermutige ich Sie, genau da weiterzumachen. Auch ohne klassische Ursachen-Analyse.
Das gilt zumindest wenn Sie strikt ziel-orientiert vorgehen. Aber andere im Betrieb halten an der Ursachen-Analyse à la „Jagt den Schuldigen!“ oder „Die Abteilung X ist die schlechteste!“ fest? Dann betrachten Sie das eben als Ergänzung. Aber fragen Sie die anderen immer wieder: „Bringt es uns unserem Ziel wirklich näher, wenn wir diese Form von Analyse betreiben? Auch mit Blick auf die Zeit und Energie, die uns diese rückwärts-gewandte Analyse kostet?!“
Der Ausgewogenheit halber: Michael Treier beschreibt als Ergänzung zum Buch „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ (Uhle & Treier, 2019), unter welchen Voraussetzungen eine Fehlzeitenerfassung konstruktiv genutzt werden kann. Und zwar finden Sie dies in dem Beitrag „Fehlzeiten-Analyse. Rotes Tuch oder sinnvolles Instrument“. Also wenn schon Analyse, dann so.
Manche werden einwenden: „Hier geht es doch um den aktuellen Ist-Zustand. Das ist doch nicht rückwärts-gewandt!“
Ja, richtig, aber da ist vorher etwas schiefgelaufen. Denn sonst wären ja die Quoten nicht so mies. Das will man – klassisch – herausfinden. Und dann? Fragen Sie den Meister dann, woran es liegt? Oder fragen Sie ihn, was er braucht, damit seine Schicht bald besser dasteht? Letzteres als Prozess in Gang zu setzen macht mehr Freude …
Nämlich nicht mehr ursachen- und problem-orientiert, sondern ziel-orientiert. Denn: „Weniger Fehlzeiten, weniger Lohnfortzahlung, weniger Kompensationskosten, weniger Ausgaben für Fremdfirmen“ – das sind allesamt negative Formulierungen. Was wollen Sie stattdessen? Wovon wollen Sie mehr? Was soll stärker werden als bisher? Wo wünschen Sie sich eine höhere Ausprägung? Diese Fragen lenken Ihren Blick in eine andere Richtung.
Durch die Fragen in dieser "Qualitativen Fehlzeiten-Analyse" wird Positives in Gang gesetzt. Nämlich in Richtung „alle da, fit, motiviert“. Hierbei spielen Faktoren mit rein, die normalerweise höchstes (!) in einer ausführlichen Mitarbeiterbefragung erfasst werden: Ressourcen wie Werkstolz, Teamstolz, Stolz aufs Unternehmen. Es werden Chancen erforscht und geschaut, was gut läuft (auch wenn das zunächst paradox klingt).
Stärkenbereiche zu identifizieren, Ressourcen ausfindig zu machen und Potenzial zu entdecken, das sich – immer mit Blick aufs Ziel (!) – nutzen lässt. Das Ziel ist Echte Anwesenheit (EA): „Alle da, fit, motiviert“. Das heißt: Kultur, körperliche und psychische Verfassung sowie Motivation und Bindung tragen dazu bei, dass sich alle Beschäftigten nach Kräften und Möglichkeiten einbringen und entfalten im Dienst des Unternehmens.
Die Positiv-Power-Analyse erfasst als halb-strukturiertes Verfahren 3 entscheidende Bereiche: Ziel-förderliche Haltungen, Verhaltensweisen und Verhältnisse – und zwar rein positiv ausgerichtet, so dass das Thema Fehlzeiten endlich herauskommt aus der Tabuzone. Das Thema wird besprechbar – für alle und von allen. Und der Betriebs- bzw. Personalrat zieht von Anfang an mit.
Psychologisch betrachtet ist die konstruktive Wirkung der Positiv-Power-Diagnostik ganz leicht nachvollziehbar: Wenn man hört, man ist schlecht (ein Problem bei der klassischen Fehlzeiten-Analyse), wagt man nichts mehr, ist beleidigt und verschnupft. Sich hingegen klarzumachen, welche Fortschritte man bereits erzielt hat, wo man „schon gut“ ist – das ist gut fürs Selbstwertgefühl und macht Lust, noch mehr zu wagen.
Dies ist das Zitat einer Kundin, die sich seit vielen Jahren hauptberuflich und leidenschaftlich mit Fehlzeiten und allen möglichen Formen der Fehlzeiten-Analyse beschäftigt. Das hier angesprochene Ziel erreichen Sie am leichtesten, wenn Sie es auf positive Weise angehen - so dass sich alle "power-full" fühlen, die mit dem Thema Fehlzeiten befasst sind. Angefangen bei Ihnen.
Diese Texte und Grafiken sind ein Vorab-Auszug aus dem Buch für Profis aus HR, Betrieb, BGM und Beratung:
„Führung und Fehlzeiten. Ziel-orientiertes positives Fehlzeiten-Management (ZOFZM) in Theorie und Praxis“ (2022)
© Anne Katrin Matyssek
Um genau diese Themen geht es auch (ggf. nach der Positiv-Analyse und dem Bericht) in der Fehlzeiten-Power: Das ist ein Tool, bei dem Sie die Führungskräfte an sechs Gesprächsformen im Zusammenhang mit Fehlzeiten / Anwesenheit heranführen. Unterstützt werden Sie hierbei durch meine Videos und Materialien.
Dann empfehle ich Ihnen diese Kollegen (teils auch mit Bradford-Faktor):
Auf Gottes weitem Erdenrund ist Platz für uns alle ... Und auch für unterschiedliche Zugänge zum Thema Fehlzeiten. Deshalb habe ich die Kollegen (sind halt alles Männer) hier verlinkt.
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